Geschichte Dörverdens – Knoyl und Melkerschepp

 Der „Knoyl“: 54 Hektar große Weidefläche auf der gegenüberliegenden Weserseite (Gemarkung Wienbergen). Früherer Eigentümer: Hannoversches Königshaus. Es hielt darauf vor 1840 Remonten (Jungpferde, die zu militärischen Zwecken ausgebildet werden). 

Kartenausschnitt von 1770 mit der Lage des Knoyl

1830 Erstmals Kühe von Dörverden auf dem Knoyl wegen Ausfall der Ernte. 

1840 Gemeinschaft Dörverdener Kleinbauern (Köthner und Häuslinge) pachtet den Knoyl. Sie dürfen darauf dauerhaft Kühe halten und Heu als Winterfutter ernten. Erstmals Fährbetrieb mit einem „Melkerschepp“ speziell für die Überfahrt zum Knoyl. 

1860 Erfolgreicher Kampf mit der Obrigkeit um Pachtverlängerung. Es wurde anerkannt, dass die Dörverdener Kleinbauern den Knoyl unbedingt für ihre eigene Versorgung brauchten. Das galt weiter über die folgenden 100 Jahre. 

1922 Die Interessentenschaft hat 108 Mitglieder (82 aus Dörverden, 26 aus Wienbergen). 

1962 „Melkerschepp“ wird aufgegeben, weil nicht mehr betriebsfähig und Neubau für die 

kleiner gewordene Gemeinschaft zu teuer. 

1966 Beendigung der Pacht und Auflösung der Knoylinteressentenschaft. Viele ehemalige Kleinbauern arbeiteten in Gewerbe und Industrie und haben ihre kleine Landwirtschaft aufgegeben. 

2007 Aufstellung des Melkerinnendenkmals in der Ortsmitte. 

Melkerschepp 1932